Hallo habe einen interessanten Artikel gefunden. Die meisten sagen ja das die Anne nichts von der Symbiose mit den Anemonenfischen hat. Nun vielleicht doch?http://www.nzz.ch/2005/11/23/ft/...eD9WNQ.html
Anemonenfische helfen ihren Anemonen Untersuchung zeigt das Vorliegen einer echten Symbiose
Seit dem Film «Findet Nemo» kennen Millionen von Menschen zumindest einen Anemonenfisch, nämlich den Orangeringel-Anemonenfisch (Amphiprion ocellaris). Tatsächlich gibt es jedoch 28 verschiedene Arten von Anemonenfischen, die in tropischen Meeren mit 10 verschiedenen Arten von Seeanemonen zusammenleben. Der Vorteil für die Anemonenfische ist dabei klar. Zwischen den nesselnden Tentakeln der Seeanemonen sind sie vor Raubfeinden geschützt. Bei Gefahr fliehen sie zu ihrer Anemone, und nachts schlafen sie sogar zwischen ihren Tentakeln. Warum Anemonenfische nicht von der Anemone genesselt werden, ist immer noch nicht ganz klar. Manche Anemonenfische sind anscheinend von Geburt an (auch wenn sie noch nie Kontakt zu einer Seeanemone hatten) geschützt, andere müssen den Schutz erst erwerben, indem sie sich mit dem Schleim der Anemone benetzen. Anzeige . .
Lange war jedoch unbekannt, ob der Vorteil dieser Vergesellschaftung nur auf der Seite der Fische liegt oder ob auch die Anemonen einen Nutzen aus der Anwesenheit der Fische ziehen. Diese Frage haben nun Sally Holbrook und Russell Schmitt von der University of California in Santa Barbara untersucht. Der Vergleich von Seeanemonen mit und ohne Anemonenfische brachte ein eindeutiges Ergebnis. Von Fischen «bewohnte» Anemonen hatten gleich drei deutliche Vorteile. Zum einen wuchsen sie dreimal schneller als Seeanemonen ohne Fische. Zum anderen vermehrten sie sich häufiger (indem sie sich zweiteilten), und schliesslich starben sie während der dreijährigen Untersuchungsperiode auch wesentlich seltener als «unbewohnte» Anemonen.
Die höhere Wachstums- und Teilungsrate von Anemonen mit Fischpartnern gründet wahrscheinlich darauf, dass Anemonen mit Fischen besser genährt sind. Hier lassen sich vermutlich frühere Untersuchungen von Seeanemonen mit Garnelen als Partnern verallgemeinern. Zwischen den Tentakeln solcher Seeanemonen wurden erhöhte Konzentrationen von Ammoniak gemessen, den die Garnelen als Stoffwechsel-Endprodukt ausscheiden. Damit liefern sie quasi Stickstoffdünger für ihre Seeanemonen. Denn die meisten Seeanemonen enthalten Zooxanthellen, winzige einzellige Pflanzen, die durch Photosynthese Aminosäuren bilden. Tatsächlich decken Arten mit Zooxanthellen mehr als die Hälfte ihres Energiebedarfes mit den Stoffwechselprodukten der winzigen Pflanzenzellen in ihrem Gewebe.
Die Photosynthese der Zooxanthellen ist aber Stickstoff-limitiert. Der Stickstoffgehalt von Meerwasser ist normalerweise sehr niedrig, und die experimentelle Zugabe von Stickstoff in Form von Ammoniak führt zu einer erhöhten Produktion von Aminosäuren durch die Zooxanthellen. Weil auch Fische Ammoniak als Stoffwechsel- Endprodukt ausscheiden, vermuten die Forscher, dass auch die Anemonenfische die Zooxanthellen ihrer Anemonenpartner düngen und diese so indirekt ernähren. Dass Anemonen mit Anemonenfischen seltener starben als solche ohne Fischpartner, liegt wohl ganz einfach daran, dass Anemonenfische ihre Seeanemone verteidigen. Es gibt in tropischen Meeren einige Fischarten, die die Tentakel von Seeanemonen fressen. Anemonenfische erkennen diese für ihre Partner gefährlichen Arten und greifen sie heftig an. Nach den Untersuchungen von Holbrook und Schmitt ist nun sicher, dass es sich beim Zusammenleben von Anemonenfischen und Seeanemonen um eine Gemeinschaft zum Vorteil beider beteiligter Arten handelt, also um eine echte Symbiose.