Hallo, ich werde immer wieder neidisch, wenn ich in den Foren lese, wie zahm die Pfleglinge dort immer beschrieben werden. Wir sind ja scheue Fische aus unseren Süßwasserzeiten gewöhnt. Die Hoffnung, daß wir nun mit unseren Salzigen andere Erfahrungen machen würden, hat sich bisher leider nicht erfüllt. Frage an Euch erfahrenen Meerwasser Aquarianer, gibt es da Tricks, oder müssen wir da nur viel Geduld aufbringen? Oder wart Ihr ganz böse und habt sie hungern lassen bis sie Euch aus der Hand gefressen haben (Der letzte Satz sollte ein Scherz sein) Könnt Ihr vielleicht mal über Eure Erfahrungen zu dem Thema was schreiben. Schon mal vielen Dank.
_________________ Viele Grüße aus Hessen Rainer
Was wir wissen, ist ein Tropfen; Was wir nicht wissen, ein Ozean. Zitat: Isaac Newton
Ich denke mal hier kommt es ganz auf das Individium selbst an. In weit eben der Fisch seine Scheu überwindet, bzw. wie gierig er selbst ist. Unser Chelmon rostratus frisst aus der Hand. Die Scheu hat er schon nach relativ kurzer Zeit abgelegt. Anfangs haben wir ihn mit Hilfe einer kleinen Plastikdose gefüttert. Dort wurden Löcher reingebohrt so das nur er mit seiner langen Schnauze dort hinein konnte. Als langsamer Fresser und dann auch ausschließlich Artemia, hatte er kaum Chancen gegenüber den anderen Fischen. Der kommt auch sofort angedackelt wenn einer die Hand im Becken hat. Mittlerweile frist er auch Krill und Mysis, was bei den Chelmon nicht oft der Fall ist. Viele dieser Fische überleben das erste 1/4 -1/2 Jahr nicht, weil sie kein Ersatzfutter annehmen, obwohl sie beim Händler noch gefressen haben. Jedenfalls ist er so zutraulich, man könnte ihn locker mit der Hand aus dem Becken fangen. Unsere Riffbarsche kommen übrigens auch sofort an, sobald eine Hand zu sehen ist. Allerdings nicht um daraus zu fressen, sondern um diese zu attackieren. Die sind wie kleine Terrier und würden sich wohl am liebsten festbeißen. Seltsam ist nur, dass die furchtlosen Kameraden ganz sicher nicht aus der Hand fressen. Genau so macht es auch der Salarias, stell etwas vor seine Höhle und schon geht er ab wie ein Zäpfchen
Grundsätzlich sage ich, dass es kaum möglich ist, hektische Fische an die fütternde Hand zu gewöhnen. Ruhige, ehr bedächtige Tiere, da wird mit viel Ausdauer einiges möglich sein. Insbesondere natürlich dann, wenn sie besonders hungrig sind. Wenn ich da nur an die Futterklammer mit dem Salatblatt denke. Wie lange hat es gedauert bis die davon gefressen haben.... schließlich bewegt sich dort ein großes grünes Monster in der Strömung und wo her soll die Fischtruppe wissen, das Blattsalat nicht bissig ist.
Hat aber erst einmal einer probiert und die Sache für schmackhaft befunden, kommen auch bald die anderen. Genau so ist es mit der Hand. Voraussetzungen für Handfütterung sind: Dem Aquarium immer langsam nähern, schnelle Bewegungen bedeuten Gefahr und schon sind alle weg. Die Fische müssen Ihre(n) Pfleger kennen. Und zu guter letzt: Geduld, Geduld, Geduld
Das alles ist jedoch gar nichts. Ein Bekannter von uns füttert sein Pärchen Blaupunkt-Rochen mit der Hand. Hast Du das mal Live mit erlebt, bleibt Dir die Sprache weg.
wie Hausi schon schrieb ist es sehr abhängig von der Futtergier. Unser Chirurgus frisst aus der Hand und unser Kuhkoffer tat das auch. Der Kuhkoffer sog z.B. das Trockenfutter zwischen zwei Finger hervor, wie ein Baby das am Nuckel saugt. Was dann oft auch eine Rolle spielt bei der Handfütterung ist der Futterneid. Fängt einer damit an, können u.U. bald mehrere Fische sich bei der Fütterung einfinden. Aber auch dies ist wie so vieles im Leben Typ und Charakter abhängig.
ich denke man kann grds. jeden Fisch dazu bringen, dass er aus der Hand frisst. Mein Weißkehldoc tut es zwischenzeitlich, wenn es ihm auch (noch) nicht so ganz geheuer ist (droht dabei mächtig).
Bei meiner Muräne habe ich da überhaupt keine Bedenken bzgl. des "Ob" (die aller erste Fütterung habe ich von Hand gemacht.... mir dann aber ganz schnell eine Futterzange gekauft), die Frage stellt sich bzgl. des "Wie" - sie ist nun mal verdammt kurzsichtig und verdammt gierig.