Hallo Freunde, ich baue im Moment meine Elektrik für das Aquarium um. Bislang ist Alles mit diskreten Bauteilen zusammengeschräubelt und ich habe immer wieder mal was nachgerüstet.... Der Erfolg: alles läuft zu meiner Zufriedenheit, aber die letzten Zeitrelais, die ich verbaut habe hängen halt in der Luft und die Dokumentation ist nicht mal annähernd auf einem brauchbaren Stand. Nachdem sich am prinzipiellen Aufbau nun schon ziemlich lange nichts mehr geändert hat, gieße ich das Ganze mal in Lack und Leder und mach mir die Doku natürlich vorher. Der Kernpunkt meiner Umrüstung ist die weitestgehende Verabschiedung von der diskreten Bauweise (mit herkömmlichen Relais). Komplett werde ich allerdings ganz bewusst nicht umrüsten. Die Sicherheitsabschaltungen und die Notstrom-Versorgung für den Spannungsausfall werden weiterhin nicht über die nun beschaffte SIEMENS Logo! (Klein-SPS) erfolgen.
So, das war nur kurz die Einleitung. Hier geht es ja um Licht!! Also: Im Zusammenhang mir meiner vor 2 Jahren neu gekauften Infinity hatte ich mir eine Sonnenauf- und Untergangs Steuerung mit Zeitrelais, Widerständen und Kondensatoren zusammengebaut. Die Entscheidung zum Umbau in der Garantiezeit war einfach, weil die Lampe nach kurzer Zeit bereits eine Innenraumtemperatur von deutlich über 80 GradC erreicht hatte, und ich das auf keinen Fall so lassen wollte. Giesemann zeigte sich damals sehr uneinsichtig und wollte die fehlerhafte Konstruktion nicht eingestehen, lehnte eine Garantierückgabe also rundweg ab. Aus diesen Grunde entfernte ich also auf eigene Rechnung die komplette Verdrahtung der Lampe und verlagerte die in die Lampe eingebauten Vorschaltgeräte für die beiden 250 Watt- HQI und der 4 x 54 Watt T5 Lampen aus dem Lampengehäuse unter das Aquarium. Neben der sofort um 50 GrdC gefallenen Innentemperatur wurden wir auch nicht mehr beim Einschalten der HQI zu Tode erschreckt. Die deutsche Markenfirma hatte nämlich pulverbeschichtetes ferritisches Blech für würdig befunden, in der Nähe der 250 Watt-Drosseln lose eingebaut (mit Spiel) zu werden. Beim Einschalten der Lampe knallte es dann jeweils so kräftig, dass einem der Schreck in die Glieder fuhr.
Aber -wie ich weiter oben schrieb- will ich ja die diskrete Schaltung durch eine SPS ersetzen. Aquariencomputer kommen für mich nicht in Frage, weil ich flexibel bleiben möchte und da konnte mit keines der bekannten Fabrikate überzeugen. Erste Wahl war die Logo!, weil sie neben der Flexibilität gleich auch noch preiswerter als die fertigen Steuerungen ist. Der vermeindliche Nachteil der notwendigen Programmierung ist für mich keiner. Das will ich ja sowieso selbst machen. Aber wie immer: etwas anderes war doch problematisch: Die Analogausgänge der Logo! arbeiten mit 0...10V oder 0...20mA, die EVG der Lampen benötigen an ihren Steuereingängen aber eine Stromsenke (Spannungssenke). Nichts also mit direkten verbinden..... Recherchen im Internet ergaben eigentlich nur ein Angebot der Fa. Rinck-Elektronik, das aber recht groß ist. Die Geräte von anderen Herstellern waren mir zu teuer. Also habe ich meine alten Kenntnisse ein wenig aufgefrischt und mir eine Stromsenke selbst gebaut, die so klein ist, dass sie in Heißkleber eingegossen am Kabelende Platz findet. Das Ding wollte ich hier vorstellen, weil ich bei meinen Recherchen gesehen habe, dass ich beileibe nicht der Einzige bin, der so was sucht und ich nicht ein einzigen funktionierenden Vorschlag im Netz gefunden habe. Die Bauteil-Kosten liegen bei 2,-€ und erfreuen das Herz neben der Tatsache, das alles einfach im "Kneuel" zusammengelötet und vergossen wird. Bauteilliste: ANFANG 1 x BC547B oder einen anderen npn-Si-Transistor 1 x Widerstand 47 kOhm 1 x Widerstand 10 kOhm 2 x Widerstand 1,2 kOhm
Für Nicht-Bastler: wenn man den BC547B anfasst, mit den Beinchen in Richtung Gesicht hält und mit der abgeflachten Seite nach rechts dreht, ist unten der Emitter, in der Mitte die Basis und oben der Kollektor.
ENDE
So das war es erst mal. Bis bald Martin
Wichtiger Nachtrag: Aus versehen ist gestern ein älterer Schaltplan dargestellt worden. Das IST jetzt geändert. Die anliegende Zeichnung funktioniert so. ich habe außerdem noch 2 Fotos der praktischen Realisierung angehängt.
Desweiteren erscheint mir der folgende Hinweis angebracht: Der Steuereingang der EVG gilt im Sinne der VDE NICHT als sichere Kleinspannung! Das bedeutet, obwohl hier nur 1...10VDC anliegen, ist Vorsicht geboten. Ich habe die Schaltung mehrfach nachgebaut und getestet. Die im Bild dargestellte Kennlinie gilt immer nur für den entsprechenden Transistor und kann von Exemplar zu Exemplar etwas anders ausfallen. Am besten ist es, nach dem Zusammenbau einen Test zu fahren und den oberen und unteren Bereich zu bestimmen. Die Logo! wird dann einfach nur auf die gemessenen Parameter eingestellt und feddich!!
nilpferd
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Hallo Martin, Danke fuer die umfangreiche Information und Dokumentation. Hast Du Dir das alles selber beigebracht, oder kommst Du aus dem Fach? Ich muss gestehen, fuer mich altem Mann ist das alles nicht so einfach zu verstehen! Das soll aber nicht heissen, dass Du das schlecht erklaert hast!!!
Also ich gehe sogar noch weiter als Rainer, für mich ist das nicht schlecht, sondern schlichtweg gar nicht zu verstehen. Aber auch bei mir liegt es nicht an der Qualität der Erklärung, sondern an meinem technischen Verständnis, dass ungefähr auf dem Niveau einer liegt.
Aber ich finde immer wieder toll wenn Bastler selber rumprobieren, solche Experimente bringen das Hobby oft ein ganzes Ende weiter.
Hallo Rainer Matze und Bert, ich bin nicht wirklich vom Fach (obwohl ich später Mess-Steuer und Regeltechnik studiert habe), aber seit 1952 auf der Welt. Seit ich mich erinnern kann, bastle ich mit elektrischem Kram rum. Das erste war wohl ein 2"-Nagel, den ich mit Draht umwickelt und eine Flachbatterie angeschlossen habe. Es hat mich völlig in den Bann gezogen, dass dies nun ein Elektromagnet war. Und das da am Beginn dieses Threads ist nur unwesentlich davon entfernt. Die SPS muss nicht jeder selbst programmieren, da kann man auf fertige Programme zurückgreifen oder einen Bekannten bitten. Auch die GHL braucht Einstellungen und Verständnis und ist dann auch noch eine Sondernummer, die nur Aquarianer kennen. Bei Euch auf Arbeit rennt bestimmt der Eine oder Andere rum, der SIEMENS-SPS-sen programmieren kann. Und die Logo! ist eine solche SPS für sehr schmales Geld. Ob man das alles steuern muss, ist natürlich die Frage..... , aber: Ich habe aber in der Vorzeit derartig oft den Wischlappen benutzen müssen, dass ich die Gusche gestrichen voll hatte. Eine 180iger Osmoseanlage erzeugt in 4h eine ganze Menge Wasser, die sich bei vollem Fass dann in der Umgebung verteilt. Das war denn auch das Erste, was ich realisiert habe: eine Minimum/Maximum-Überwachung für das Osmosewasser. Seit dem habe ich auch nur noch ganz selten Wasser im Keller gehabt: nämlich dann, wenn ich die Osmosepumpe an hatte, die das Salzwasserbecken befüllt und ein Telefonanruf kam. Tla, das zweite war dann die Standüberwachung für das Salzwasser-Vorrats-Becken. Und als mir das ständige Nachfüllen von Osmosewasser auf den Kranz ging, na ja ihr ahnt es schon. Eine Schlauchpumpe war mein Freund. Die dann aber ohne Regelung, weil jeden Tag relativ konstant Wasser verdunstet und man sich da mit der Menge über eine Schaltuhr "ran pirschen" kann. Einmal eingestellt und dann nie wieder.
Ach so: basteln war in der DDR (da komme ich her) Grundbedingung, wenn man ein Meeresaquarium haben wollte. Es gab nämlich nichts. Ich rede da von 1975-1980. Erstaunlicher Weise wurden aber Meeresfische importiert und zu na ja - Preisen verkauft. Ein Kaiserfisch war ein Monatslohn und ein Clownfisch 1/10 davon. In der Anlage habe ich mal ein paar Dinge von damals zur Ansicht gegeben. So zum Schmunzeln.
Also Leute: rutscht gut ins Neue Jahr! Und trinkt nicht so viel , sonst gibt es womöglich Gruß Martin
nilpferd
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