angeregt durch Rainers Frage über die Vitaminzusätze hat sich mir eine andere Frage aufgemacht. Ich wohne ja in unmittelbarer Nähe zur Ostsee. Da frage ich mich inwieweit es wohl möglich ist die dortige Fauna und Flora zur Futterbeschaffung zu nutzen. Die Möglichkeiten sind da ja eigentlich vielfältig. Hier mal ne Liste von Tieren, die mir so auf die schnelle einfallen: verschiedene Muscheln, Garnelen, Asseln, Seeringelwürmer, Wattwürmer, Krebse, Fischfleisch, Eier und Spermien der verschiedenen Fische, Seesterne. Zusätzlich dann noch pflanzliche Nahrung in Form verschiedener Algen. Bei genauerer Betrachtung wird es sicher noch weitaus mehr Dinge geben.
Nutzt jemand von Euch Futter aus der Ostsee/Nordsee oder ist das nicht möglich? Und wie sind die Erfahrungen damit?
Hallo Matze, da wir nicht nahe am Meer wohnen, kommt erst mal fuer uns die Ueberlegung nicht zum tragen. Aber ich wuerde sicher, auch wenn ich an Nordsee oder Ostsee wohnen wuerde kein Futter daraus verwenden. Es mag vielleicht uebervorsichtig klingen, aber es sind so viele Schadstoffeinleitungen in diesen Gewaessern, dass ich das Risiko fuer meine Aquarien nicht eingehen wuerde.
Ich bin ja nun auch ziemlich nah dran an der Ostsee, aber ich würde mich bei den dortigen Verschmutzungen an den Stränden nie dazu hinreissen lassen, etwas mitzunehmen.
Mir würde jetzt auch keine "saubere" Strandecke in der Nähe einfallen, wo nicht pausenlos in irgendeiner Form Touris, Einheimische oder Schiffe durchreisen...
hmmmmm.....*überleg* ja ich muss zugeben, die Argumente sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Aaaaaaaaaaber....kommen die Futtergarnelen die verkauft werden nicht auch aus der Nordsee? Wenn ja....da fahren ja auch Schiffe, oder?
War ja auch nur so eine theoretische Überlegung, ich mein wenn man schon an nem Meer wohnt, wäre das ja eigentlich praktisch
Hallo , wir haben Kontakt zu einem Fischereibiologen und diese Leute versuchen schon seit einiger Zeit Lebewesen zur Futtertiergewinnung für die Aquaristik zu kultivieren . Insofern ist Deine Überlegung gar nicht so abwegig , Matze . Allerdings steckt diese Geschichte noch vollkommen in den Kinderschuhen . Man versucht einen geschlossenen Kreislauf darzustellen in den der Mensch dann im Prinzip nur noch im äußersten Notfall eingreifen muß . ( Fisch - Ausscheidungen - Bakterienverwertung und -Vermehrung - Futter für Kleinstlebeswesen - Nahrungsgrundlage für Larven - Fisch - nur alles viel komplexer und für den Laien vollkommen unverständlich )
mein SW-Becken bekommt in regelmäßigen Abständen eine "Spritze" aus dem Bodensee (Entfernung: weniger als 300 Meter ) der auch sehr stark beschifft ist, was den Tieren und auch den Pflanzen sehr gut tut.
ABER: Du solltest wenn Du das machst peinlichst darauf achten was Du da einfängst!!! Ich fange bei diesen Streifzügen in regelmäßigen Abständen auch Blutegel und andere nicht erwünschte Tiere ein... Auch Vorsicht mit Algen / Seegras / Pflanzen, damit kann man sich schon mal unerwünschte Tiere einschleppen... hatte mir mal mit einem Bündel Wasserpest ein paar Hechteier eingeschleppt, was zu Beginn echt witzig war, aber die kamen dann ganz schnell zurück in den See... Seither lass ich die Finger vom "Grünzeugs".
Die beim Angeln gefangenen Köderfische, die ich an meine Räuber verfütter werden auch immer peinlichst genau auf Erkrankungen und Parasiten überprüft.
Mein Tipp: fang das Zeug mit einem Sieb, wasche es gut aus und hälter es in einem kleinen Becken zwischen (ich nehm dafür 12 Liter-Becken), dann trennt sich sehr schnell die "Spreu vom Weizen". Einen GAU kannst Du dadurch zwar nicht komplett ausschliessen, aber Du kannst die Risiken minimieren.
aus dem Süßwasser kenne ich ähnliche Probleme, da hab ich auch immer Naturfutter verfüttert. Hab mich immer gewundert, warum meine Fadenfischjungen immer weniger wurden. Bis ich dann irgendwann die Libellenlarve gefunden habe, die ich mir eingeschleppt hatte *gg*
Ist sicher ein gewisses Risiko, aber eben auch ein reizvolles Potential.....