Da Claudia so begeistert von Ihnen ist, wollte ich kurz das wenige, was ich über sie weiß erzählen:
Also ursprünglich kommen sie wohl aus Mexico und es ist ein sogenannter Schwanzlurch. Und stellen quasi ein Dauerlarvenstadium von Molchen da. Was man sehr gut daran feststellen kann, dass wenn man Ihnen Oxytocin spritzt, ist nen Hormon wird auch in der Humanmedizin benutzt, sie sich zu ganz normalen landlebenden Molchen weiterentwickeln. Als ich anfing mit der Aquaristik ( so 30 Jahre her) gab es schon mal eine Phase, da waren sie für eine ganze Zeit sehr populär. Sind dann aber wieder in der Versenkung verschwunden, das lag aber glaube ich auch daran, dass es inzwischen ein absolutes Exportverbot gibt. Sie sind in freier Natur inzwischen wohl ziemlich selten, zumindest gibt es sie in Gefangenschaft wesentlich häufiger als in freier Wildbahn. In der letzten Zeit sieht man sie wieder häufiger. Oft werden sie als Beiwerk für ein vorhandenes Süsswasserbecken gekauft, sind auf ihre skurile Art halt ein Blickfang. Vor dem Versuch sie in ein normales Gesellschaftsbecken zu integrieren muss aber eindringlich gewarnt werden. Ihr freundliches Grinsen lässt sie so harmlos erscheinen, aber sie wissen schon, wie man Fisch fängt und das er gut schmeckt. Auch sollte man sich nicht von der Größe im Händlerbecken täuschen lassen, die legen schon noch ne ganze Schippe drauf bis sie ausgewachsen sind. Bis fast 30 Zentimeter Grösse ist nichts aussergewöhnliches. Sie sind für das normale Aquarium auch deshalb ungeeignet, weil sie es eigentlich kühler lieben, als die tropischen Fische. Das optimale ist ein ungeheiztes Becken in einem nicht zu warmen Raum.
Was sie so absolut faszinierend macht, ist eigentlich gar nicht ihr ziemlich witziges Aussehen. Sondern die Fähigkeit, Körperteile, Organe, ja sogar Teile des Gehirns vollständig zu regenerieren. Deshalb sind sie ein ziemlich gefragtes Forschungsobjekt, bei den Möglichkeiten die sich bieten, wenn man entschlüsselt wie genau das abläuft, wohl für niemanden ein Wunder.
Es gibt verschiedene Farbschläge. In der der Natur ist die Färbung ein gewöhnliches grau oder braun. Im Handel sieht man fast häufiger, als die Naturfärbung, Albinos oder auch leukistische Exemplare. Allzu schwierig ist die Zucht wohl auch nicht, da weiß ich aber nicht wirklich viel drüber, ausser das wohl ne Kaltwasserphase häufig den Laichvorgang einleitet. Wer sich wirklich für die Tiere interessiert, hat also neben dem Handel auch eine gute Chance sie von Privatleuten erwerben zu können. Hier bei uns tauchen sie gerade regelmäßig in den Anzeigenseiten auf. Dann üblicherweise für einen Bruchteil der Händlerpreise.
Zusammenfassend also wirklich interessante Tiere, die aber definitiv in ein Artbecken gehören und nicht ins Gesellschaftsaquarium. Aber wenn sie da rein kommen ist das auch kein wirkliches Problem. Die sorgen dann schon ziemlich schnell dafür, dass aus dem Gesellschaftsbecken ein Artbecken wird. Braucht man dann nur noch die Heizung rausziehen und hat ein schönes Axolotlbecken
So, mehr fällt mir zu den Tieren im Moment nicht ein. Bin da auch eher nen Theoretiker, mein Bruder hatte sie mal, ich selber hab sie aber nie gehalten. Aber ich finde sie genauso toll wie Claudia, man kann sich in die Fratzen wirklich verlieben
Hallo Matze, ist ein super Bericht. Ich wusste gar nicht dass Du Dich bei diesem Thema so gut auskennst. Jetzt werde ich dieses Thema mal ganz interessiert verfolgen.
Mein Bruder hatte auch Axolotl gehalten und auch gezüchtet, ich nur Zwischengehältert, bis die Kunden es abholten. Sind sehr interessante Pfleglinge, so langsam bekommt man die Lust, wieder anzufangen.
da gibt es nichts zu schreiben, du hast es schon alles, sehr ausführlich, geschrieben.
Könnte noch etwas dazu schreiben.
Adulte fressen Regenwürmern, Bachflohkrebse, Asseln, gräteloses Süßwasserfischfleisch, kleine Fische, Süßwassergarnelen und Forellenpellets (Hauptfutter). Jungtiere: wie adulte, nur kleiner und noch dazu Wasserflöhe, alle Arten Mückenlaven. Frisch geschlüpften Larven: frisch geschüpften Artemias
Zu Wasser: die Tiere sind sehr empfindlich auf irgenwelche Wasseraufbereitern (Todesfälle vorprogramiert) und keine Medikamente. Das ideale Ph-Wert ist 7 - 7,8 und die Temperatur solle nicht 23° überschreiten, besser sind 15° - 20°. Wenn sie wärmer gehalten werden, bekommen sie leicht Stress und werden schneller krank.
Beckengröße für 3 Tiere sind 80 x 40 x 40 cm optimal.