Hallo Zusammen. Ich möchte, ( muß ) in nächster Zeit meinen Riffaufbau umgestalten. Nun hab ich vor ca.5 Monaten, 2 Steine aus dem Becken genommen und seit dem im Garten liegen. Kann ich die jetzt, nach gründlicher reinigung, wieder nehmen? Oder ist es doch besser,wenn ich neues Lebendgestein kaufe? Was meint Ihr dazu? Schon mal vielen Dank.
Hallo , was spricht gegen eine Verwendung nach gründlicher Reinigung ?? Dir sollte allerdings klar sein das es sich dann nicht mehr um LEBENDgestein handelt . Es ist tot . Ein Stein eben .
Hallo Roli, was hast Du denn zur Zeit an Lebendgestein im Becken? Damit das Becken gut laeuft, solltest Du auf jeden Fall ausreichend Lebendgestein einsetzen. Meine Erfahrung ist, dass sich die Investition immer wieder auszahlt.
Hey Rainer, schwer zu sagen, wieviel es noch ist. 2 Steine hab ich schon raus, 1 muß noch. Dann sind es vieleicht noch 5-6 Kilo. Wenn ich aber neues Lebendgestein rein tu, hab ich dann wieder eine kleine Einlaufzeit?
Hallo Roli, wenn Du frisches Lebendgestein rein tust was Du im Wasser holst, ist die Gefahr einer Einfahrphase nicht so gross. Eine kleine kannst Du selbst bei einem Umbau im Riff schon bekommen. Mit totem Gestein ist meiner Meinung nach die Gefahr aber groesser.
Wenn ich mich nicht täusche, dann hat ein Freund sein Becken ausschließlich mit "ozeanischen Grabsteinen" ausgestattet und hatte eine "Einfahrhase" die deutlich geringer war als in so manchem "Normalobecken"
Roli , jetzt sage ich mal was aus eigenem Kenntnisstand . Das meiste Gestein was in Händlerbecken so rumliegt kommt aus Beckenauflösungen oder liegt schon längere Zeit in den Gefäßen . Biologie ist aber nun einmal ein Kreislauf . Verschiedene , immer wiederkehrende Abläufe halten alle Lebensformen an genau diesem - am Leben . Ich höre immer "wiederbelebtes Gestein" . Dafür müßte der Händler seine "Steine" jeden Tag füttern und eine geordnete Beleuchtungszeit brauchen die Baks auch ... Du weißt sicher das es unter anderem die lichtabhängigen Bakterien an der Steinoberseite und zum anderen Bakterien auf und in dem Stein gibt welche das Licht nicht benötigen . Also provozierst Du jedes Mal wenn Du einen Stein in Deinem Becken drehst auch biologische Veränderungen . Hast Du deswegen denn auch gleich jedes Mal eine neue Einlaufphase ?? Solange Du nicht gleich 100 % Deines Beckeninhaltes entsorgst wird voraussichtlich auch keine größere Einlaufphase folgen . Und Lebendgestein kennen die wenigsten von uns . Ich kenne es noch aus der Zeit der Teichgeschichte . Länger als zwei Stunden durfte der Filter nicht abgestellt sein . Danach waren die so mühsam gezüchteten Bakterienkulturen hin weil sie sich zum einen selber aufgefressen haben und zum anderen wegen der fehlenden Sauerstoffzufuhr einfach erstickt sind . Ein paar von uns waren schon am Frankfurter Flughafen und haben die Box direkt aus dem Flieger bekommen . Darin war dann allerlei Leben höherer Art . Darüber haben wir uns immer alle gefreut wie die Schneekönige . Was an Bakterien darin überlebt hat steht allerdings auf einem anderen Blatt . Ein kurzer Anhang : Mein Becken hat noch NIE einen "lebenden" Stein gesehen ....
...ich habe gar nichts reingepackt . Eine Handvoll Sand aus einem Aquarium eines Freundes . Das aber wohl mehr um die eigene Befriedigung zu haben . Die Korallen haben am Anfang schon etwas ihren Unwillen gezeigt aber es hat sich reguliert . Wobei ich diese Methode nicht jedem ans Herz legen möchte !! Ein Anfang ist aber heute wesentlich einfacher als zu Zeiten der Prediger die eine lange Einlaufphase empfehlen . Die Aquarianer der ersten Stunde haben mit Kochsalzähnlichen Mitteln ihr Becken erst einmal richtig aggressiv gemacht um dann mit einer langen Einlaufphase gegenzusteuern . Ging aber damals gar nicht anders weil es außer dem Badesalz noch nichts gab .
Die Einlauf/Einfahrphase, wird meiner Meinung nach viel zu hoch eingestuft. Habe dafür auch an anderer Stelle Schelte bekommen, aber ich bleibe bei meinem Standpunkt. Möchte aber dieses jetzt nicht propagieren, jeder so wie er es für richtig hält. Ich denke jeder der Meerwasseraquaristik betreiben möchte, sollte sich ausreichend im Vorfeld mit der Materie auseinandersetzen, und dann entscheiden wie er verfährt.
Jetzt zu der eigentlichen Frage, Lebendgestein und totes Gestein. Für mich persönlich gibt es kein Lebendgestein. Dieses Gestein was wir als Lebendgestein annehmen hat viel zu lange außerhalb des Wasser verbracht, um es wirklich noch als solches zu betrachten. Die Bakterientätigkeit im inneren des Gesteins, ist mit Sicherheit hin. Einzelne Korallenfragmente sowie Algen können sich erstaunlicher Weise sogar erholen, aber nicht die Bakterien. Die sind abgestorben, und dass ist was zählt. Und dann wären wir wieder bei dem Punkt der Einfahrphase angelangt. Das ganze Zeug`s insbesondere die Algen, habe ich bei toten Gestein nicht. Ich selber habe mindestens 80% totes Gestein ins Becken eingebracht, und ich habe noch nie einen Nachteil ausgemacht. Ich ärgere mich noch heute das ich den Algensporen verseuchten Livesand genommen habe. Dann hätte ich mit Sicherheit auch keine Fadenalgen gehabt, die aus dem Sand gewachsen sind.
Wie gesagt, ich setze Kenntniss voraus, bevor sich jemand auf das Terrain einer komplizierten Materie begibt. Da reichen ein paar Einsteigerbücher, wie sie häufig empfohlen werden, nicht aus. Die Aussteigerquoten beweisen es täglich.
So jetzt habe ich meine Sichtweise der Dinge dargestellt, was aber ausdrücklich nicht als Angriff verstanden werden soll. Ich bin gerne bereit, zu helfen, und wenn ich gefragt werde, gebe ich auch die Antworten.